- 3012 -

1308. September 20. Striegau.

i. vig. s. Mathei ap.

Beatrix, Herzogin von Schlesien und Herrin von Fürstenberg, urkundet, dass sie in Folge des Schiedsspruches, welchen Herr Otto, Markgraf von Brandenburg, in ihrem Streite mit ihren Erben Bernhard, Heinrich und Polko wegen ihres Leibgedinges gefällt hatte, die freie Verfügung habe, alles, was sie nach dem Ableben ihres Gemahls Polko mit ihrem Gelde erworben, auch nach ihrem Belieben zu vergeben und zu verkaufen. Da sie nun die Burgkapelle in Striegau mit ihrem Gelde erbaut, mit 10 M. jährlicher Einkünfte bedacht und den Herrn Heinrich, Bischof von Breslau bewogen habe, auch seinerseits 5 M. jährlich beizusteuern, habe sie klärlich das Patronatsrecht auf diese Kapelle. Dieses Recht verreiche sie nun zu vollem Eigen dem Nonnenkloster in Striegau, das ihr seine Gründung verdankt.

Z.: Herr Jescho v. Semilwicz, Herr Thiczko v. Stherzca, Thiczko v. Ruschke (Rauske), Herr Heinrich Pfarrer in Vriburch (Freiburg), Herr Pezcold Pfarrer in Zcobotha (Zobten), Ny(colaus) Pfarrer in . . erschow (der Name ist an dieser Stelle wegen eines Loches schlecht zu entziffern, jedenfalls aber Gerschow zu lesen, und das ist Jarischau (Kr. Striegau), dessen Pfarrer Nikolaus wiederholt in dieser Zeit vorkommt; danach ist Heyne Bisth. Breslau I, 979 Anm. 1 zu berichtigen).


Or. im Bresl. Staatsarch. Benediktinerinnen Striegau 11 mit dem an Pergamentstreifen hängenden grossen Siegel der Herzogin Beatrix mit dem Rücksiegel wie an der Urk. vom 29. Nov. 1307: unvollständig abgedr. bei Sommersberg Scriptores Silesiae III. Coron. und danach Riedel Cod. dipl. Brandenb. II. 6 S. 42, in deutscher Uebersetzung bei Filla Chronik von Striegau S. 19.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.